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Bewegungstherapie, Vibrationstraining
Bewegung an frischer Luft ist eine wichtige Säule im Heilungsprozess. Alle Stoffwechselvorgänge sind ATP-abhängig. Dazu benötigen wir Sauerstoff. Bewegung verbessert die Durchblutung und die Entschlackung von Stoffwechselgiften. Das gesamte lymphatische System wird aktiviert. Körperliche Bewegung wirkt sich positiv auf die Stimmungslage aus.
In jedem Behandlungskonzept chronisch Kranker sollte eine moderate Bewegung stehen. Die tägliche Übung an frischer Luft am besten bei Helligkeit und für 1 Stunde bringt nachweislich eine Veränderung von Herz-Kreislauf-Parametern wie Blutdruck und Herzfrequenz, aber auch immunologischen und hormonellen Parametern.
Van Aaken hat eine gute Lauf-Trainingsmethode entwickelt, die langsam beginnt. Dabei können sich Gelenke, Sehnen und Muskeln der zunehmenden Belastung anpassen.
Es sollte eine Bewegungsart gewählt werden, die nicht zu anstrengend ist (schnelles/zügiges Gehen genügt). Wer das nicht mehr kann, dem hilft das Fahrradfahren auf einem Hometrainer oder das Rudern mit einem Rudergerät in einer Geschwindigkeit, die nicht zu einem anaeroben Energiestoffwechsel führt.
Jede körperliche Überforderung oder Überanstrengung geht mit dem Preis der Sauerstoffschuld einher. Gerade das ist keinesfalls erwünscht.
Bei sehr untrainierten Menschen hat es sich bewährt, das Bewegungsmaß langsam zu steigern, zunächst nur mit einer ¼ Stunde zu beginnen und wöchentlich um 5 Minuten zu verlängern.
Ist ein Training in oben beschriebener Weise nicht mehr möglich, so sollte der Patient zum täglichen Vibrationstraining angehalten werden. Dabei ist unbedingt auf die korrekte Körperhaltung zu achten: Immer mit leicht gebeugten Knien auf der Platte stehen (wie beim Skifahren). Der Kopf darf sich nicht bewegen.
Zu Beginn dieses Trainings wählt man niedrige Frequenzen und kurze Übungszeiten, damit sich die untrainierten Muskeln und Sehnen an die Anforderung langsam adaptieren können. Allmählich steigert man. Die tägliche Nutzung des Gerätes sollte 10 Minuten nicht überschreiten.
Für ME/CFS-Patienten gelten andere Bedingungen. Sie sollten sich an Pacing orientieren. Bei diesen Patienten besteht typischerweise ein Post-Exertional Malaise (PEM). Daher ist ein schonender Umgang mit den eigenen Ressourcen notwendig und Überlastung strikt zu vermeiden.